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Ausbildung zur Kindergärtnerin: Alle Informationen und Tipps zur Ausbildung eines Kinderpädagogen bzw. einer Kinderpädagogin in Österreich!
Berufsbezeichnung
Die Bezeichnung Kindergärtnerin ist eine nicht mehr gebräuchliche Definition für die Tätigkeit als Erzieher. Als Erzieher werden pädagogische Fachkräfte bezeichnet, die eine Ausbildung an einer Fachschule oder einer Fachakademie absolviert haben. Auf Grund des geringen Männeranteils im Berufsfeld wird oftmals nur die weibliche Form Erzieherin benutzt. Der Terminus Kindergärtner/in gilt für Erzieherinnen, die in Kindergärten, Kinderläden und im Hort eingesetzt sind. Jedoch werden Erzieher/innen ebenso für andere Arbeitsbereiche ausgebildet. Das sind:
- Einrichtungen in Familienberatungsstellen
- Ganztagsschulen
- Institutionen für Menschen mit körperlichen und geistigen
Behinderungen - Behörden der Kinder- und Jugendhilfe
- Suchtberatungsstellen
- Freizeiteinrichtungen für Kinder und Jugendliche
Aufgabengebiet
Der Arbeitsbereich von Erzieher/innen ist sehr vielschichtig. Er beinhaltet vor allem den Bereich der Aufsicht, der Erziehung, der Bildung sowie der Betreuung und Pflege von Kindern und Jugendlichen. Einen wichtigen Aspekt nimmt die Zusammenarbeit mit den Eltern ein. Ein Erzieher muss in der Lage sein, für die Kinder verschiedener Altersgruppen, pädagogisch durchdachte Spiele und Beschäftigungsformen anzubieten. Das fängt beim Sport an, geht übers gemeinsame Singen und basteln bis zum Kochen hinaus.
Einige Kindergärten, wie zum Beispiel der Montessori-Kindergarten, der Waldkindergarten sowie der Waldorf Kindergarten, verfolgen einen anderen pädagogischen Ansatz. Für diese Kindergärten gibt es speziell ausgebildete Erzieher/innen.
Voraussetzungen für den Beruf als Erzieher/in
Erzieher/innen sollten über ein umfangreiches praktisches Wissen verfügen. Auch detailliertes theoretisches Wissen wird verlangt, um altersgerechte Spielformen zu entwickeln. Ihnen obliegt es, Entwicklungsverzögerungen und -störungen zu erkennen, sowie Verhaltensauffälligkeiten zu beobachten. Kindergärtner/innen müssen über eine genaue Beobachtungsgabe sowie über viel Geduld verfügen. Der Umgang mit den Eltern muss respektvoll und zurücknehmend sein.
Kinder sind laut. Kindergärtner/innen müssen hohe psychische und physische Belastungen erdulden. Letztendlich sollten Bewerber gern im Team arbeiten.
Ausbildung
Die Zugangsvoraussetzungen für diesen Beruf können bundesländerspezifisch abweichen. In manchen Bundesländern benötigen die Bewerber die Fachhochschulreife oder Matura, in anderen genügt die mittlere Reife.
Formen der Ausbildung
Die Ausbildung erfolgt in der Fachschule für Sozialpädagogik. Es kann aber auch eine staatliche oder private Berufsschule, die diesen Ausbildungszweig anbietet, besucht werden.
Die ganztägige Ausbildung wird an einigen Schulen auch halbtags angeboten. Ein Besuch der Abendschule ist auch möglich. Diese Form der Ausbildung richtet sich in der Regel an pädagogische Ergänzungskräfte, die aktuell in einem sozialpädagogischen Ar-beitsfeld beschäftigt sind.
Darüber hinaus qualifizieren einige Fachhochschulen Absolventen für eine Tätigkeit in Leitungspositionen.
Länge der Ausbildung
Die Ausbildungszeit liegt zwischen zwei und fünf Jahre. In manchen Bundesländern muss vorher ein Praktikum von ein bis zwei Jahren absolviert werden. Daran anschließend folgt in der Regel ein zweijähriger Schulbesuch in Vollzeit und das Anerkennungsjahr.
In weiteren deutschen Bundesländern läuft die Ausbildung über eine rein schulische Lehrzeit mit dazugehörigem, lang gestrecktem Praktikum. Dann gibt es noch Bundesländer, die darauf bestehen, dass der Ausbildung zum Erzieher eine Qualifizierung zum Sozialassistenten oder Kinderpfleger vorausgegangen ist.
Inhalte der Ausbildung
- Regional sind die Stoffe der Lehrausbildung verschiedenartig. In folgenden Fächern werden die zukünftigen Erzieher ausgebildet:
- Pädagogik, Psychologie, Didaktik, Soziologie, Sonderpädagogik, frühkindliche Pädagogik, Heilpädagogik, Sport und Bewegungsleh-re, Jugendrecht und Familienrecht.
- Die staatliche Anerkennung nach bestandener Prüfung, wird trotz der Unterschiedlichkeiten der Ausbildung, in allen Bundesländern anerkannt.
Verdienst
Erzieher werden nach bundesweit geltendem Tarif bezahlt. Sind sie in einer Einrichtung eines kommunalen Trägers angestellt, erhalten sie entweder die Entgeltgruppen S6 oder S8. Bei den privaten Trägern sieht es anders aus. Sie entscheiden selbstverantwortlich ob sie nach Tarifvertrag bezahlen oder ein eigenständiges Zahlmodell anwenden.
Kindheitspädagoge
Als Kindheitspädagogen werden pädagogische Fachkräfte, die ein Grundstudium in der:
- Kindheitspädagogik
- Frühpädagogik
- Pädagogik der Bildung
- Bildung und Erziehung im Kindesalter
- oder etwas Ähnliches studiert haben, bezeichnet.
Das praxisbezogene Studium vollzieht sich an Fachhochschulen oder Hochschulen für angewandte Wissenschaften. Nach sechs bis sieben Semester schließt es mit dem Bachelor of Arts ab. Es werden vereinzelt auch Teilzeit-Studiengänge angeboten. Dies betrifft im Prinzip Erzieher, die sich akademisch weiterqualifizieren möchten. Daneben werden Studienmöglichkeiten innerhalb dualer Studiengänge bereitgestellt.
In Anbetracht der bildungs- und gesellschaftspolitischen Relevanz der frühkindlichen Erziehung wurde die bisherige Fachschulausbildung auf eine Hochschulbildung ergänzt. In Gemeinschaftsarbeit mehrerer Hochschulen, die Masterstudiengänge für Erziehung und Betreuung anbieten, wurden neue Studieninhalte für Pädagogen entwickelt. Diese Inhalte sind:
- Kleinkind und Elternbeobachtung
- Erziehungsansätze und Frühförderung
- Erziehungswissenschaft
- Entwicklungspsychologie, Kinderpsychologie
- Theorie und Praxis des Bindungsansatzes (z. B. der Bin
dungsansatz nach John Bowlby) - Methoden der Einschätzung kindlicher Entwicklung
- Sozialerziehung
- Beobachtung, Dokumentation
- Familienentwicklung, spezifische Elternarbeit
- Vorschulpädagogik im internationalen Vergleich
Arbeitsbereiche
Kindheitspädagogen arbeiten in den traditionellen Einsatzbereichen wie auch Erzieher. Das sind unter anderem:
- Kinderkrippen und Kindergärten,
- Schulhorte,
- Integrationskindergärten
- Ganztagesschulen
- Behinderteneinrichtungen,
- Einrichtungen der Jugendhilfe,
- Heime sowie Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen.
Mit dem Studienabschluss wird man befähigt in Leitungspositionen zu arbeiten, Fachberatungen durchzuführen sowie in der Bildungsberatung tätig zu sein. Mit dem Bachelorabschluss ist man berechtigt, einen forschungsorientierten Master-Studiengang zu belegen.